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Wie wichtig ist die visuelle Wahrnehmung in der Osteopathie? Pro und Contra
(How important is visual perception in osteopathy? Pros and cons)

Journal: DO - Deutsche Zeitschrift für Osteopathie Date: 2005/04, 3(2):Pages: 28-29. doi: Subito , type of study: article

Full text    (http://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/s-2005-868419)

Keywords:

article [2076]
perception [89]

Abstract:

No English abstract available.

Abstract original language:
Pro: Die Augen sind für Osteopathen die „Vermittler“ zwischen dem, was man fühlt, empfindet, palpiert und der Reaktion des Patienten, auf allen Ebenen. Durch genaues „Hinsehen“ kann der Osteopath erkennen, ob der Patient wirklich ehrlich reagiert oder ob er versucht, den Therapeuten zu täuschen. Auf allen Ebenen bedeutet sowohl auf der körperlichen als auch auf der psychischen, auf der energetischen und sogar auf der existenziellen Ebene. Über die Augen stellt man auch eine wichtige Patient-Therapeut-Beziehung her. In den Augen des Patienten kann man ablesen, in wie weit er sich tatsächlich auf die Therapie einlässt oder ob er verstanden hat, was passiert. Umgekehrt braucht auch der Patient die Augen des Therapeuten, um eine Rückmeldung zu erhalten. Die visuelle Wahrnehmung verschafft uns unzählige Informationen „auf einen Blick“. Sie dient auch als Kontrollorgan für die Therapie. Hat sich tatsächlich etwas verändert? Steht, sitzt, läuft, spricht, schaut der Patient anders nach der Therapie? Hat er etwas gelernt? Zudem lesen wir bewusst oder unbewusst in den Augen des Patienten. Sie drücken viele Emotionen aus, wie Liebe, Abstand, Depression und Wut. Contra: Innerhalb einer osteopathischen Diagnosestellung und Behandlung ist das eigene Ego der größte Feind des Therapieerfolges. Es verleitet dazu, es dem Patienten aufgrund des Anamnesebefundes recht machen zu wollen, wodurch die Regionen der beschriebenen Symptome oft zu unrecht eine erhöhte Aufmerksamkeit bekommen. Denn dort befindet sich möglicherweise nicht die Ursache aber dennoch immer eine Dysfunktion, die behandelt wird, um dann dem Patienten mitzuteilen, dass es ihm nach der Behandlung vielleicht erst einmal schlechter geht. Warum arbeitet man so? Weil die Kenntnis über den Patienten, die wir vor der Palpation gewinnen, einen Leitfaden in unserem Gehirn spinnt, der sich auf unsere eigenen Kenntnisse bezieht. Unser Handeln richten wir nach diesem Leitfaden aus, weil unser Ego dieses so verlangt. Die visuelle Information erschwert daher die essenzielle Neutralität des Therapeuten. Letztere ist aber notwendig, um ein guter Zuhörer zu sein für die Musik des Gewebes, ein Streichorchester, dessen Bögen von der Seele des Patienten geführt und von dessen Geist (Verstand) dirigiert werden. „Nur mit dem Herzen sieht man gut, das Wesentliche bleibt für die Augen verborgen.“ (Der kleine Prinz, A. de Saint-Exupéry).


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