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Osteopathie gestern und morgen - Medizin des 21. Jahrhunderts
(Osteopathy of the past and the present - medicine in the 21st century)

Journal: Unpublished MSc thesis Wiener Schule für Osteopathie, Date: 2005/12, , type of study: review

Full text    (https://www.osteopathicresearch.org/s/orw/item/3188)

Keywords:

WSO [433]
history [231]
osteopathic medicine [1540]
review [496]

Abstract:

No English abstract available.

Abstract original language:
Motivationen: Viele meiner PatientInnen kamen in den letzten Jahren wegen “umgebungsbedingter Probleme“ in meine Osteopathie-Praxis. Stress, einseitige Belastungen in Beruf oder Privatleben sowie mangelnder Ausgleich schufen ein Terrain, das Krankheit und Unwohlsein Tür und Tor öffnete. Sehr oft bedurfte es so neben einer osteopathischen Klärung sämtlicher physiologischen Regulationssysteme auch einer bewussten Reflexion wie Klärung der krankmachenden Umstände, damit die PatientInnen eine nachhaltige Verbesserung ihrer Befindlichkeit erfahren konnten. Wesentlich hierfür erschien mir mehr und mehr ein durch die osteopathischen Sitzungen induzierter Bewusstseinswandel, der erst dem leidenden Körper genug neuen Raum für Entspannung, Regeneration und nachhaltige Gesundheit gewährte. Ausgehend von dieser Erkenntnis begann ich in den Schriften der Ahnherren der Osteopathie zu forschen, ob denn die Bedeutung des Bewusstseins (bzw. die Art des Umgangs mit sich und seiner Umgebung) für Entstehung und Klärung von Dysfunktionen beschrieben wäre. Meine Hoffnung damals war, einen osteopathischer Zugang, einen direkten Weg über den Körper zum Bewusstsein zu finden. So stieß ich auf die formativen Prinzipen der Osteopathie, wie sie Dr. A.T. Still beschrieb. Besonders hebt er die dreieinige Natur des Menschen - nämlich körperlich, geistig und spirituell - hervor sowie wie wesentlich es wäre, den ganzen Menschen bei Diagnose und Behandlung zu berücksichtigen. Zudem umfasst die Osteopathie nach Dr. Still alles von der körperlichen Struktur bis hin zu den universellen Kräften, welche die ganze Natur regieren. So kann man in der osteopathischen Praxis ganz einfach einen Knochen tasten wie auch sich all der Kräfte bewusst sein, die im Patienten arbeiten, einschließlich seiner höchsten spirituellen Natur. Einer, der das Ideal des “Philosophen-Arztes“, wie es Dr. Still beschrieb, vollkommen verkörperte, war dann Dr. R. Fulford. Für ihn war zunehmend wesentlich, das bioenergetische Feld (das die Patientin mit ihrer Umgebung verbindet und nach Fulford eine Quelle für Krankheit und Gesundheit darstellt) in seine osteopathischen Sitzungen zu integrieren. Von J.M.Littlejohn fand ich folgendes statement: True psychology is based on anatomy and physiology, and treatment of psychological conditions must be based on their understanding. The mind, or nervous system, is the ascendant power of the body, and the health of the body depends on the health of the mind (Littlejohn JM, The Journal of Osteopathy, 1898 Jul;5(2):67=72). Auch nach E. Blechschmidt, dem Begründer der biodynamischen Embryogenese, ist die Interaktion zwischen innerem und äußerem Raum wesentlich. Von der Konzeption weg findet nach ihm Differenzierung v.a. an Grenzflächen entlang von Flüssigkeiten statt. Als Zeichen eines lebendigen Wesens mit aktivem Stoffwechsel nehmen wir Teile des äußeren Raumes auf, um Neues entfalten zu können. Im Gegenzug geben wir Verbrauchtes, Altes, Belastendes nach außen ab, um frei für unsere Entfaltung zu bleiben. Selbst noch beim Erwachsenen sind Gesundheit und Krankheit von einem Funktionieren dieser Kommunikation zwischen Innenwelt und Außenwelt wesentlich beeinflusst. All diese Anregungen bestärkten mich, meinen eigenen Weg zu finden, wie ich der Komplexität vom Geschehen im Patienten und seiner Eingebundenheit in ein soziales Gefüge begegnen könne in meiner osteopathischen Praxis. Fragestellungen: Können wir OsteopathInnen unseren PatientInnen zu einer nachhaltigen Verbesserung ihrer Befindlichkeit verhelfen, ohne deren momentanes Bewusstsein sowie das Eingebundensein der Symptome in ein erfahrunsabhängiges und soziales Netz sichtbar werden zu lassen bzw. zu bearbeiten? Oder gibt es gerade am Beginn der Geschichte der Osteopathie Hinweise, wie das Bewusstsein und das Netz der Umgebungsfaktoren die innere Ordnung des Menschen beeinflussen - und wie man als Osteopathin, für eine umfassende und nachhaltige Klärung der Probleme der PatientInnen, diese Umgebung in die Behandlung einzubinden vermag. Hypothese: Ich gehe davon aus, dass meine Arbeit als Osteopath auch das Bewusstsein der Patientin wie ihre Umgebungssituation berücksichtigen muß, damit sich ihre Beschwerden nach der osteopathischen Behandlung umfassend und vor allem nachhaltig bessern können. Zudem glaube ich, dass auch für Dr. Still und einige seiner vertrautesten Nachfolger die Berücksichtigung von Bewusstsein wie Umgebungsfaktoren ihrer PatientInnen wesentlicher Teil des Behandlungserfolges war. Methodik: Anhand einer umfangreichen Literaturanalyse (mit Betonung der ersten Jahrzehnte) aus der Geschichte der Osteopathie werde ich meine Antworten auf diese Fragen finden. Wobei ich auch Literatur aus verwandten Wissenschaften, die ebenfalls den Menschen in seiner inneren wie äußeren Ganzheit behandeln, als bewährte und bereichernde Vergleichsmodelle anführen werde. Relevanz: Mit meiner Arbeit möchte ich zurückführen zu den “tiefen Wurzeln“ der Osteopathie. So aufs Neue verankert wird es leichter sein, einen zeitgemäßen Weg zu finden, wie man osteopathische Therapie wie auch “osteopathische Forschung“ im Sinne des Begründers betreibt - bereichert durch unseren heutigen Erfahrungs- und Wissensschatz. Sind dann der Aspekt des Bewusstseins sowie die Interaktion der Patientin mit ihrer Umgebung als maßgeblich erkannt worden, können wir OsteopathInnen unseren Anspruch auf ganzheitliche wie nachhaltige Behandlung von Beschwerden noch umfassender umsetzen. Allerdings wird sich dadurch für einige praktizierende OsteopathInnen ein Wandel in den Schwerpunkten ihrer Arbeit ergeben, was wiederum in einem zeitgemäßen Ausbildungscurriculum seinen Niederschlag finden sollte. Ziele: Ich werde das teilweise in Vergessenheit geratene “alte“ osteopathische Wissen und seinen philosophischen Background wiederzubeleben suchen und zeitgemäße Perspektiven daraus entwickeln - für die therapeutische Praxis, für ein erweitertes Unterrichtskonzept wie für eine Art der Forschung, die dem ganzheitlichen und nachhaltigen Anspruch der Osteopathie gerecht wird. Für den zukünftigen Unterricht an osteopathischen Lehrstätten werde ich auf dem Fundament der “tiefen Wurzeln“(s.o.) Anregungen liefern, welche die Aspekte des Bewusstseins sowie die Gesetzmäßigkeiten der Interaktion zwischen Patientin und ihrer Umgebung verstärkt berücksichtigen. Wichtig dabei erscheint mir, all das in der Sprache des Körpers zu formulieren, da sie uns OsteopathInnen sehr vertraut ist und zudem alle Aspekte des Bewusstsein und unserer Umgebung zum Ausdruck bringen kann - in sehr begreifbarer Form.


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